💦 ✒️ Clara erzählt – 25 Jahre zwischen Küche und Affäre
„Man muss nur glaubwürdig wirken – und der Rest wird geglaubt.“

🖤 Wie ich 25 Jahre eine Affäre unsichtbar hielt (1983–2008)
Der Wein ist kühl, das Licht in meiner Küche warm. Das schwarze Notizbuch liegt offen, der Stift wartet. Ich weiß nicht genau, warum heute. Vielleicht, weil in mir seit Tagen etwas brennt. Vielleicht, weil ich merke, wie lange ich schon nichts mehr laut ausgesprochen habe – und weil es Zeit wird, alles einmal so zu setzen, wie es war. Nicht für ihn. Für mich.
🖋️ Clara erzählt – 25 Jahre unsichtbar
Nach außen war ich langweilig: Ehefrau. Mutter. Freiberufliche Buchhalterin. Ich kochte pünktlich, brachte meinen Sohn zum Fußball, kontrollierte Rechnungen und Termine. Und mittendrin: 25 Jahre Sex mit demselben Mann, der nicht mein Ehemann war. Niemand wusste es. Nicht mein Mann. Nicht mein Sohn. Nicht meine beste Freundin. Nicht einmal die Nachbarin, die alles sah – nur nicht das Richtige.
„Ich war nicht seine Geliebte. Ich war seine zweite Realität.“
📍 Orte & Regeln
Die Grundregel war einfach: Kein Risiko zu Hause. Fast alle Treffen fanden in Tonys Wohnungen statt – erst die alte, dann seine Stadtwohnung. Nur eine einzige Ausnahme in meinem eigenen Schlafzimmer, passgenau geplant, als mein Mann „zum Angeln“ weg war. Dazu die drei Tage in Berlin, in der Wohnung seiner Mutter, und einmal in der Wohnung eines Freundes von Tony. Alles außerhalb, alles weg von meinen vier Wänden.
„Ein falscher Ort kann alles zerstören. Also wählte ich nur die, an denen wir uns verlieren durften.“
🔔 Code & Zeitfenster
Wir hatten unsere stillen Signale: einmaliges Klingeln um 12:30 oder um 21:00. Kein Wort am Telefon, keine Namen, keine Nachrichten, die man finden könnte. Ich hörte das Klingeln und wusste: los.
„Es war nie die große Geste. Es war das präzise Timing.“
🏠 Alibis & Alltag (Ehemann, Sohn, Arbeit)
Ich war die Frau der Ausreden. Zu meinem Sohn sagte ich: „Ich gehe zu meiner Freundin.“ Liebevoll, knapp, ohne Details. Zu meinem Mann: „Ich muss noch einkaufen.“ oder „Ich bleibe länger im Büro.“ In der Arbeit blockte ich „extern“ und „Vorbereitung“ – niemand fragte nach Ergebnissen, die privat waren. Manchmal presste ich alles in eine halbe Stunde: Parkplatz, Treppe, Schlüssel, Slip in seine Hosentasche, tief nehmen lassen, frischmachen, zurück. Ich konnte gefickt werden und mit zwei Einkaufstüten heimkommen, als sei nichts gewesen.
- Nie vor seiner Haustür parken – immer eine Straße weiter.
- Zwei Parfums – eins für ihn, eins für zu Hause.
- Bluse wechseln im Auto, Lippenstift ab, Scheitel neu.
- Einkaufstüte & Quittung in der Tasche – die warme Lüge.
- Wenn’s ging, bei ihm duschen; sonst Handcreme, Kaffee, Blumen als olfaktorische Tarnung.
- Uhrzeit minimal verstellen – damit meine Geschichte stets passt.
„Man muss nur glaubwürdig wirken – und der Rest wird geglaubt.“
🌊 Wenn Tony weg war
Und ja – es gab auch andere. Wenn Tony mit seiner Französin oder später mit seiner „Kleinen“ im Urlaub war und ich nicht warten wollte, nahm ich mir, was ich brauchte: in der Therme (Chlorduft deckt alles), im Spa (Dampf, Dusche, Handtuch), am See (Decke, Sommerhaut, Sand im Schuh) und einmal mit dem Nachbarn – 10 Minuten im Gartenhäuschen. Danach Gartenhandschuhe an, Gießkanne mitnehmen, fertig. Bei der Massage ließ ich seine Hand tiefer rutschen; zu Hause sagte ich: „Die Verspannungen sind weg.“
„Treue? Ich war treu zu meiner Lust – nicht zu seinem Ego.“
👔 Ehemann & die häusliche Rolle
Mein Mann dachte irgendwann, ich bräuchte es nicht mehr. Dass ich „aus dem Alter raus“ sei. Falsch. Ich hatte nur kein Interesse an ihm. Mit ihm war Sex selten, mechanisch, fast pflichtbewusst. Ich ließ ihn kommen, regungslos, und dachte dabei an Tony. Ich kam leise, wenn ich kam – aber nie wegen des Mannes, der neben mir schlief.
„Ich gab ihm den Körper – aber nie das, was mich wirklich ausmachte.“
🖤 Tony & Wortduelle
Bei Tony war es anders. Unser erstes Wortduell war ein Flüstern über meiner Lippe:
Tony: „Du willst, dass ich bleibe.“
Ich: „Du
bleibst nie – du kommst nur richtig.“
Tony: „Und
du kommst, wenn ich gehe.“
Ich: „Nein. Ich komme,
wenn du nichts sagst.“
Er war sparsam mit Worten, präzise mit Händen. Er führte, weil ich wollte, dass er führt. Und wenn ich oben saß – Reiten, langsam, eng –, hielt er mich an der Hüfte, atmete weniger als ich, aber tiefer.
🪟 Berlin – drei Tage, ein anderes Leben
Berlin: drei Tage in seiner Mutters Wohnung. Offiziell – für meinen Mann – Flohmarkt, Stadtbummel, Kaffee. Ich brachte Tüten mit: ein altes Buch, eine Vase, eine Postkarte. Beweise für ein Leben, das nicht stattfand. In Wahrheit lag ich von zehn bis sechzehn Uhr unter ihm, über ihm, vor ihm. Er öffnete mich mit Zunge, Fingern, Schwanz, und ich ließ mich öffnen, bis alle Namen aus meinem Kopf fielen.
🔥 Was zwischen uns passierte (Auswahl)
Wenn wir Zeit hatten, nahm er sich mich langsam. Missionar, tief, mit Pausen, sein Blick an meinem fest. Er stoppte, wenn ich klammerte, und setzte nach, wenn ich schmolz. Ich kam in Wellen – zuerst klein, dann größer, dann ohne Namen.
Einmal – im Spa, auf der Liege – legte er zwei Finger in mich, öffnete mich, hielt meinen Bauch. Ich kam, ohne zu bitten. Ein anderes Mal nahm er mich Doggy vor dem Fenster, der See draußen dunkel, mein Rücken hohl, mein Hals heiß.
„Schnell heißt nicht lieblos. Schnell heißt nur: nicht erwischen lassen.“
Die einzige Nacht im eigenen Schlafzimmer war chirurgisch geplant: Bettwäsche vorher gewechselt, Kerze an, Fenster gekippt. Er kam, ich kam, wir verschwanden. Die Laken wanderten sofort in die Maschine, mein Slip in den Müll. Mein Mann roch nichts, sah nichts, fragte nichts.
🔍 Rückblenden – Die Momente, in denen es fast aufflog
1️⃣ Das Klingeln zur falschen Zeit (Frühjahr
1997)
Tonys Stadtwohnung. Wir lagen
noch ineinander, als unten an der Haustür das einmalige,
eindeutige Klingeln kam – unser Zeichen. Nur… ich
war schon da, und niemand sonst sollte wissen, dass
ich hier war.
Tony hob den Kopf, sein Blick dunkel: „Bleib still.“ Ich nickte, glitt sacht von ihm, Slip in der Hand, Blut im Ohr. Er ging barfuß in den Flur. Gedämpfte Männerstimmen. Ein kurzes „Heute nicht.“ – Stille. Die Tür fiel.
Er kam zurück, legte die Hand an meinen Hals, der Daumen an meiner Pulsader.
Tony: „Jetzt – machen wir’s erst recht.“
Ich:
„Mach die Fenster zu.“
Tony: „Nein. Lass sie
hören, wie ruhig du wirst.“
„Gefährlich macht mich nicht das Risiko. Gefährlich macht mich, dass ich es will – trotzdem.“
2️⃣ Der fast verlorene Nachmittag in
Berlin (Mai 1994)
Wir waren schon fast
fertig angezogen, als Tony mich noch einmal an die
Wand drückte – Hose halb hoch, mein Slip in seiner
Hand. Ein schneller, gieriger Quickie, der meinen
Atem stolpern ließ.
Ich: „Ich muss los.“
Tony: „Du bist noch hier.“
Ich: „Eine Minute kann ein Leben kosten.“
Tony:
„Oder retten.“
Ich rannte, Mantel halb offen. Vor dem Hotelflur hörte ich den Aufzug. Ich schloss die Tür eine Minute vor meinem Mann auf, lächelte, nahm ihm die Jacke ab: „War noch ein Schaufenster, das ich anschauen musste.“ Er nickte. Er roch nichts. Ich roch alles.
„Manchmal trennt eine Tür und ein Lächeln eine ganze Wahrheit.“
3️⃣ Der Parkplatz-Moment (Oktober 2003)
Wir saßen im Auto, halb im Schatten, zwei Straßen
von meinem Haus. Ich auf seinem Schoß, meine Bluse
offen.
Tony: „Dein Mann fährt gleich hier vorbei.“
Ich: „Dann fahr.“
Tony: „Erst wenn du ja sagst.“
Ich: „Ich habe schon ja gesagt.“
Er fuhr an, ich schloss den BH mit zitternden Händen. Am Ende der Straße stieg ich aus, nahm frisches Brot in die Hand, ging heim, als käme ich vom Bäcker. Sperma noch tief in mir.
„Manchmal trennt eine Scheibe Brot und ein tiefer Stoß nur eine Minute.“
🌙 Zurück ins Küchenlicht (2020)
Der Wein ist jetzt fast leer, das Licht weicher geworden. Die Zeilen vor mir sind voll – mein Leben mit ihm steht schwarz auf weiß. Ich streiche mit den Fingerspitzen über das Papier, als könnte ich den Abdruck seiner Hände darin fühlen.
Ich habe alles aufgeschrieben, aber nicht alles erzählt. Manche Dinge gehören nur mir: seine Stimme in der Stille nach dem Fick; der Blick, der mich fester hielt als jeder Griff; das Zittern in meinen Beinen auf dem Heimweg. Und das Wissen, dass ich in einer halben Stunde wieder die Mutter, die Ehefrau, die ordentliche Clara sein würde.
„Er blieb nie. Aber er blieb immer.“
Ich schließe das Notizbuch. Langsam. Wie etwas, das noch warm ist. Es ist kein Abschied – den habe ich hinter mir. Es ist ein Einfrieren. Wenn ich es wieder aufschlage, wird alles noch da sein. Der Geruch. Der Geschmack. Der Rhythmus.
Was von Tony bleibt? Die Spuren in mir, die niemand sieht. Was ich nie erzählen werde? Die Momente, in denen ich mich selbst vergessen habe, weil er mich daran erinnerte, wer ich wirklich war.
Ich lösche das Licht in der Küche. Morgen werde ich wieder einkaufen gehen, wie jede Woche. Niemand wird wissen, dass ich heute mein Leben aufgeschrieben habe – und dass es ein Leben war, das zwei Körper brauchte, um vollständig zu sein.
„Ich war trocken. Aber nie leer.“
🪞 Fazit – Was es mir brachte
„Es war kein Märchen. Es war kein Fehler. Es war mein zweites Leben.“
Was es mir brachte? Mehr als ich je hätte planen können – und mehr, als ich je zugeben würde. Es hielt mich lebendig, wenn der Alltag stumpf wurde. Es zeigte mir, wie weit ich bereit bin zu gehen, um zu fühlen. Es gab mir Momente, die so echt waren, dass ich sie nicht einmal in Gedanken teilen wollte. Und ja – es nahm mir auch etwas: die Illusion, dass Treue nur im Bett stattfindet. Ich lernte, dass mein Körper nicht nur meinem Mann gehörte. Er gehörte auch mir. Und ich entschied, wem ich ihn gab. Am Ende bleiben nicht die Orte oder die Lügen, sondern die Gewissheit: Ich war mehr als die Rolle, die man in mir sah.
🚀 25 Jahre heimliche Affäre – regelmäßig, unersättlich. „Es war echt. Aber es war endlich.“